Migrated Content
We have recently updated the ILO website and are in the process of rebuilding a number of pages. You might encounter layout issues on pages as we work on them. Thank you for your understanding while we improve your experience.

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Der Klimawandel bringt für 70 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen mit sich - so die Ergebnisse eines aktuellen Berichts der ILO

Zu den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels können Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Nierenfunktionsstörungen und psychische Erkrankungen gehören.

22 april 2024

Credit
ILO
Alt
Key findings on climate change and occupational safety and health

GENF (ILO-News) - Laut einem neuen Bericht der International Labour Organization (ILO) ist eine "schwindelerregende" Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern – mehr als 70% der weltweiten Erwerbsbevölkerung – mit großer Wahrscheinlichkeit klimawandelbedingten Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Der bestehende Arbeitsschutz kann mit den daraus resultierenden Risiken nur schwer Schritt halten.

Der Bericht "Ensuring safety and health at work in a changing climate"  (Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz in einem sich wandelnden Klima) stellt fest, dass der Klimawandel bereits jetzt ernsthafte Auswirkungen auf die Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in allen Regionen der Welt hat. Die ILO schätzt auf der Basis der aktuell verfügbaren Daten (2020), dass mehr als 2,4 Milliarden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (von weltweit 3,4 Milliarden Beschäftigten) während ihrer Arbeit übermäßiger Hitze ausgesetzt sind bzw. sein könnten. Dieser Anteil ist seit 2000 weltweit von 65,5 Prozent auf 70,9 Prozent gestiegen.

Im Bericht wird weiterhin ausgeführt, dass jährlich 18.970 Menschenleben und 2,09 Millionen behinderungs-bereinigte Lebensjahre aufgrund von 22,87 Millionen Arbeitsunfällen verloren gehen, die auf übermäßige Hitze zurückzuführen sind. Ganz zu schweigen von den 26,2 Millionen Menschen, die weltweit an chronischen Nierenerkrankungen leiden, die auf Hitzestress am Arbeitsplatz zurückzuführen sind (Zahlen für 2020).

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen jedoch weit über die Exposition gegenüber übermäßiger Hitze hinaus und schaffen einen "Gefährdungsmix", der zu einer Reihe von gefährlichen Gesundheitszuständen führt.
Zahlreiche Gesundheitsveränderungen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern können mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden, darunter Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Nierenfunktionsstörungen und psychische Erkrankungen. Die Auswirkungen im Einzelnen:

  • 1,6 Milliarden Arbeitnehmer sind der UV-Strahlung ausgesetzt, was jährlich zu mehr als 18.960 arbeitsbedingten Todesfällen durch nicht melanombedingten Hautkrebs führt
  • 1,6 Milliarden sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Luftverschmutzung am Arbeitsplatz ausgesetzt, was jährlich zu bis zu 860.000 arbeitsbedingten Todesfällen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Freien führt
  • Mehr als 870 Millionen Beschäftigte in der Landwirtschaft sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Pestiziden ausgesetzt, wobei jährlich mehr als 300.000 Todesfälle auf Pestizidvergiftungen zurückzuführen sind
  • 15.000 arbeitsbedingte Todesfälle pro Jahr aufgrund der Exposition gegenüber parasitären und durch Vektoren übertragenen Krankheiten

"Es ist klar, dass der Klimawandel bereits jetzt erhebliche zusätzliche Gesundheitsrisiken für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit sich bringt", sagte Manal Azzi, Leiterin des Arbeitsschutzteams bei der ILO. "Es ist wichtig, dass wir diese Warnungen beherzigen. Überlegungen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz müssen Teil unserer Reaktionen auf den Klimawandel werden - sowohl in der Politik generell als auch in den konkreten Maßnahmen. Die Arbeit in einem sicheren und gesunden Umfeld ist als eines der grundlegenden Prinzipien und Rechte der ILO bei der Arbeit anerkannt. Wir müssen dieser Verpflichtung in Bezug auf den Klimawandel nachkommen, genau wie in jedem anderen Bereich der Arbeit.“

In dem Bericht werden auch die aktuellen Maßnahmen der Länder untersucht, darunter die Überarbeitung oder Erarbeitung neuer Gesetze, Vorschriften und Leitlinien sowie die Verbesserung von Strategien zur Eindämmung des Klimawandels - z. B. Energieeffizienzmaßnahmen - in der Arbeitswelt.
 

Globale Veranstaltung

Am Donnerstag, den 25. April 2024, findet um 13:30 Uhr auf ILO Live  eine globale Veranstaltung mit Experten und Gastrednern von Regierungen und Sozialpartnern statt, um zu erörtern, wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschützt und auf diese globale Herausforderung reagiert werden kann.

Related content